Die meisten Kinder sind gerne kreativ und lieben es, Dinge mit viel Fantasie auch aus Sachen entstehen zu lassen, die für uns Erwachsene in aller Regel erst einmal unbrauchbar erscheinen. Ein Stock im Wald wird so zum Ritterschwert, Kastanien zu Murmeln oder zu einem heiß begehrten Zahlungsmittel und die Pappe der Küchenrolle mit etwas Farbe zu einem echten Piraten-Fernrohr. Ein Bekannter von uns hat einmal folgende kleine Geschichte erlebt. Er hatte letzten Sommer für seine Kinder ein Gartentrampolin bestellt, das in einem sehr großen Karton geliefert wurde. Das Trampolin wurde aufgebaut, die Kinder hüpften fröhlich darauf herum und Papa verzog sich glücklich mit seiner Zeitung auf den Liegestuhl der Terrasse. Nach kurzer Zeit wurde es plötzlich ruhig auf dem Trampolin. Stattdessen liefen die Kinder mit Wasserfarben, Bastelpapier und einer Schere durch den Garten. Der Kleinste schleppte plötzlich einen alten Weinkarton (natürlich ohne Inhalt) aus dem Keller, der Größte hantierte mit dem Schraubenzieher an seiner Fahrradklingel herum. Neugierig geworden folgte Papa den Kids in den Garten. Gemeinsam werkelten diese dort an dem großen Trampolinkarton herum. Fenster wurden reingeschnitten, eine Tür, die Fahrradklingel wurde zur Haustürklingel, ein Namensschild wurde gebastelt, ein Schuhkarton war der Briefkasten und die Weinkiste wurde zur Hütte von Wuffi dem Stofftierhund. Das Abfall-Kinderspielhaus überlebte knapp 2 Wochen und war in dieser Zeit das absolute Lieblingsspielzeug der Kids. Einfach deshalb, weil sie sich daran nach Herzenslust austoben und kreativ werden konnten.
Diese kleine Geschichte zeigt uns Folgendes: Um glücklich zu spielen, brauchen Kinder oft gar nicht soviel. Ein bisschen Müll reicht manchmal schon. Ein paar Kartons, einige ausrangierte Wäscheklammern, alte Papprollen, Stoffreste, verbeulte Blechdosen, Holzbrettchen – für Kinder alles viel zu Schade zum Wegwerfen, schließlich kann man damit ja viele wunderbare Dinge zum Spielen bauen.